Vorwort weiter 2

Allerdings sollten zukünftige Stockfotografen-Millionäre nicht einfach Yuri imitieren sondern versuchen, ihren eigenen Stil zu finden. Heutzutage kann jeder mit einer

bescheidenen Investition sehr gute Stockfotos schießen. Sie Gewinn bringend zu verkaufen, ist allerdings eine andere und vielleicht die größere Herausforderung.

Man muss sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Die größte Verkaufs-chance besitzt das besonders auffallende Motiv, das aber dennoch sehr allgemein gehalten ist. Genau darauf legt dieses Buch den Schwerpunkt. Yuri war Pionier der ersten Stunde und seine massenhaft produzierten Fotos heben sich von den Mitbewerbern durch einige besondere Aspekte ab, auf die ich im Verlauf des Buchs noch näher eingehen werde.

Viele Firmen kaufen Bilder bei Microstock-Agenturen, weil sie sehr günstig sind und es eine riesige Auswahl gibt. Wenn Sie Ihre Bilder über eine Microstock-

Agentur verkaufen, werden Sie eines Ihrer Bilder irgendwann im Internet finden, in einer Hochglanzzeitschrift, in einer Zeitung oder auf einer Produktverpackung.

Deutschland ist laut Yuri Arcurs sein größter Absatzmarkt nach den USA. Fotolia zählt in Deutschland etwa 100.000 registrierte Fotografen, Istockphoto spricht von 70.000 weltweit. Da ist es für engagierte Neueinsteiger nicht eben einfach, herauszuragen. Vergessen Sie die Idee mal eben ein paar Ihrer Fotos online zu stellen und dann nur noch auf die Überweisungen zu warten und in einem Monat kündigen Sie ihre Arbeitsstelle. Microstockfotografie ist gerade in der Anfangsphase eine sehr zeit- und arbeitsintensive Geschichte.

Der mit einer Schweizerin verheiratete Grafikdesigner Ron Sumners aus Kanada lebt seit vier Jahren in Baar. Er startete vor Jahren bei iStock, als er von einer Weltreise 8000 Fotos auf diversen Festplatten liegen hatte und in der Schweiz einen Job suchte. Heute macht Stock-Fotografie drei Viertel seines Einkommens aus. Aktiv ist er auf 14 Portalen. Das ist Knochenarbeit: „Ich beginne morgens um 7.30 Uhr, prüfe alle meine Accounts und schaue, welche Bilder am Vortag verkauft wurden. Dann bearbeite und verbessere ich neue Fotos, bis elf Uhr schaffe ich etwa fünf. Schließlich starte ich mit dem Upload auf alle Seiten. Ich beginne bei iStock mit dem größten Umsatz und ende bei der Plattform, die am wenigsten einbringt.“ Während des Uploads geht er auf einem anderen Rechner seiner regulären Arbeit als Grafikdesigner nach. Sumners Bestseller sind ein Fußball mit 1291 Downloads und Gewürzschalen mit 718 Verkäufen.

Mit Microstock zum Millionär

Geld verdienen mit den eigenen Fotos

Vorwort 1

Von Mathias Bleckmann

Etwa 35 Millionen Freizeitfotografen zeigen ihre Bilder auf der Plattform Flickr. Jetzt können viele von ihnen Geld damit verdienen. Natürlich ist es möglich, mit seinen eigenen Fotos eine sechsstellige Summe zu verdienen. Der ehemalige Psychologie-Student Yuri Arcurs zum Beispiel hat ein kleines Unternehmen aufgebaut, das über zwei tausend Fotos pro Tag auf den Markt wirft. Der 31-jährige Däne ist „der weltweit bestverdienende Microstock-Fotograf“, wie es auf seiner Webseite heißt, und bekennender „Microstock-Millionär“. Er lädt seine Fotos auf ein Dutzend Plattformen und kommt auf circa 2 Millionen Verkäufe im Jahr.

Allein zur Verschlagwortung seiner Bilderflut hat er vier Leute eingestellt, während in Indien mindestens fünfzehn Mitarbeiter für ihn Aufnahmefehler der Fotos mit Photoshop beheben. Yuris Vorteil ist der, dass er bei den Microstock Agenturen so erfolgreich und bekannt ist, dass jedes neue Bild von ihm auf die ersten Seiten der Suchergebnisse kommt und ein Abverkauf dadurch garantiert ist, nur so ist auch sein Investment von 200.000 € von Januar 2009 in Südafrika erklärbar. Mit der Microstock-Fotografie angefangen hat Yuri im Jahre 2005 mit einem Budget von 50$ pro Shooting und etwa. 500 Fotos, die er bei Shutterstock einstellte. Seine Freunde benutzte er als Models, besonders seine blonde Freundin sollte uns bekannt vorkommen, weil sie auf fast allen frühen Fotos von Yuri zu sehen ist.

Was bedeutet Stockfotografie?

Stockfotografie bedeutet, Bilder auf Vorrat zu produzieren. Das Wort selbst hat seinen Ursprung im Englischen („to have in stock“ = „auf Lager haben“). Man fotografiert also etwas, um die Bilder irgendwann an Kunden zu verkaufen, die vielleicht keine Zeit oder zu wenig Geld haben ein Fotoshooting für das gesuchte Bild zu beauftragen. Die Fotos werden über Bildagenturen (wie z.B. fotolia) vertrieben und verkauft.

Yuris Freundin Cecilie zählt mittlerweile zu den bekanntesten „namenlosen“ Models dieser Welt.

Wenn man sich Yuris Einnahmen genauer anschaut, wird man feststellen, dass er 50% seiner Einnahmen mit nur 5 % seiner Fotos macht, den sogenannten Topsellern.

Den Traum vom Foto-Amateur zum Millionär kann jeder träumen. Einzige Voraussetzung sind qualitativ und inhaltlich herausragende Aufnahmen. Allerdings ist es für alle nachfolgenden ambitionierten Fotografen ungleich schwerer geworden, diesen Erfolg zu erreichen. Allein die Vielzahl der bereits in den Stocks online vertretenen Motive macht es schwer, aber nicht unmöglich.

Auf die Interview-Frage, ob es heute noch möglich ist, ein zweiter „Yuri Arcurs“ zu werden, antwortete Yuri alias „Mr. Microstock“ so: „Auf jeden Fall!“ „Mit Microstock zum Millionär“ weiterlesen