Worte

Träume

Immer auf der Suche

nach mir selbst gewesen.

Oft vom Weg abgekommen,

aber nie ganz aus den Augen verloren.

Quo vadis, ego?

Manchmal in Träumen

den Menschen gesehen,

den ich lieben möchte: mich

Das Ziel vor Augen

und doch manch falschem Weg vertraut.

Wie weit ist es noch-

bis zu mir ?

Nur wenige Augenblicke,

in denen ich wirklich stolz war

auf mich.

Wenige Augenblicke,

in denen ich ganz ich war.

Ich werde versuchen,

diese Augenblicke

zu verdoppeln,

Tag für Tag, Jahr für Jahr

bis ich diesen Traum

nicht mehr träume.

© Mathias Bleckmann 2004

Während die einen Enthaltsamkeit als höchstes Ziel unserer heutigen Zeit predigen, stürzen sich die anderen vorbehaltlos in die Ekstase und leben aus, was längst krank scheint, den Sex. Alles entwickelt sich auf Extreme zu. Entweder, oder;  Sekt oder Selters; arm oder reich; schwarz oder weiß. Zwischentöne werden nicht zugelassen. Durschnitt wird zum Schreckgespenst der heutigen Zeit. Lieber anders sein, nur nicht Mittelmaß. Auffallen um jeden Preis. Wobei der Preis mit jedem Schuß steigt und heute schon längst wieder der auffällt, der zum Mittelmaß gehört. Sex zur letzten legalen Droge erhoben, die nur ein Ziel kennt: Flucht aus der Gegenwart. Mit jedem Konsum um den Tod gewürfelt, Aids ist in aller Munde, aber in den wenigsten Hirnen. Schutz gibt nur die Gewißheit selbst. HIV positiv zur  letzten wahren Botschaft erklärt. Was kann jetzt noch kommen?

Man gehört wieder  dazu und zeigt es auch. Glattrasierte Hohlköpfe ziehen Herden von Chevingnon-Jacken-Trägern über den Tisch und sorgen wieder für Ordnung in ihren kleinen schwarzen Hirnen. Hippies zeigen, daß Auferstehung für sie nur eine Frage der Zeit ist und der Samen der Flowerpower auch nach 30-jährigem Winterschlaf noch immer Früchte trägt. Sekten schießen wie Pilze aus dem Boden, schade nur daß Fliegenpilze giftig sind. Generationen von gesalbten Jüngern mit gebrochenem Willen ziehen durch die Straßen der Stadt. Wie einst vom Rattenfänger verlockt  süßlich ihre Melodie vom Paradies zum Folgen. Immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, lassen sich manche ihr Lebens-Glück erzählen und sind auch damit zufrieden. Die Kirche schickt Ihre letzten wahren Prediger in die Wüste, um sich vom letzten Dogma zu befreien.

Sexstars erklären im Fernsehen, warum Arbeit Spaß machen soll. Man gönnt sich ja sonst nichts. Katholische Priester geben sich zärtliche Mühe mit der Einführung unserer Kinder in die Gesellschaft, während sich Nachbarn und Bürger in Jugoslawien den Krieg erklären. Politik zum eigentlichen Hardcore gemacht.

Schausspieler und Dichter als Präsidenten. Aids als Betriebsunfall längst verdrängt. Jedem seinen eigenen Weg zugebilligt, darf man sich nicht wundern, daß die Welt nun voller Sackgassen ist.

Medienmogule verführen weiter und konzentrieren sich. Wer in seichten Gewässern fischt, hat mehr Angst vor Ebbe als vor Flut.

Spekulatives Spiel mit dem Entsetzen der Zuschauer. Wortlose Stars werden geladen in Talkshows, die mehr erzählen als jeder hören kann.

Ohne Dich

Ohne Dich

wüßt` ich oft nicht wohin.

Ohne Dich

hätt` das Leben keinen Sinn.

Ich kann nicht mehr

ohne Dich sein.

Alleinsein ist sehr schwer.

Du gibst mir Mut,

wann immer ich s brauch.

Das find ich gut

und warte jeden Tag drauf,

zu hören,

Du liebst mich sehr.

Neue Märchen habe ich

für Dich erfunden.

Weiß nicht wieviel-

für jeden Prinzen einen Kuß.

Streich` Dir die Sorgen

von der Seele-

für jeden Zauberer ein muß.

Bist für mich

der einzige Mensch auf der Welt.

Ohne Dich im Bett

find` ich keine Ruh.

Alles was ich habe

bist Du.

Wenn Du weg bist,

ernähre ich mich von Erinnerung

und setz`meine Seele auf Entzug.

Mein letzter Gedanke

in meinem Leben

gehört Dir.

© Mathias Bleckmann 2004

Ich werde nicht suchen nach ihrem Ring. Sie hat selbst Schuld. Er ist wahrscheinlich weg für immer. Und mit ihm all das, für das er gestanden hat. Warum soll ich suchen nach meinem Leben und unserer Zukunft. Ich werde nicht suchen. Einfach aus dem Fenster geflogen und weg. Aber wahrscheinlich bin ich mit jedem Buchstaben mehr schon auf der Spur nach meiner Zukunft. Und ich bin gespannt, wie sie aussehen wird.Ich weiß nur, die Zukunft ist offen.

Kriegsbericht

Bomben auf Bagdad

ein wüster Sturm.

Öl ist dicker als Blut.

Im Herzen nichts als Zornesglut.

Den Wunsch nach Geld und Macht

hinter Allah versteckt.

Die Mutter aller Schlachten

zum heiligen Krieg erweckt.

Die ganze Welt wird bedroht.

Aus deutschen Fabriken kommt der Tod.

Aus dem Kabel(CNN) geflossene Tränen-

Medien zur Meinungsmißbildung benutzt.

Die Wahrheit als erstes Opfer des Krieges

hat viele Seiten.

Diplomatie der Übermacht geschaffen.

Männer am Telefon, Kinder an den Waffen.

Verkehrte Welt vor dem Abgrund.

Gesichert ist die Ölversorgung.

Erklärter Ausnahmezustand.

Brennendes Öl fließt in bittere Tränen.

Kämpfen bis zum letzten Kind.

Wer hat Angst vorm Sensen- Mann?

Niemand ?!

Gewalt bekämpft mit Gewalt.

Lufthoheit für den gerechten Krieg.

Der Verstand unter Bombenteppichen begraben,

hat das Gesetz des Stärkeren mal wieder gesiegt.

Die Natur hat mit uns noch eine Rechnung offen.

Der volle Preis für diesen Krieg noch nicht bezahlt.

Der Mensch bleibt die eigentliche ökologische Krise.

Alles hat seinen Preis

und auch dabei gibt es Sonderangebote.

© Mathias Bleckmann 2004

Im Kern unseres selbst sind wir Licht. Was Du denkst, das bist Du. Liebe wird aus Mut gemacht.Wer nicht mutig ist, muß frech sein.

Der Tausch

Gott, willst Du mein Herz haben?

Gibst mir dafür einen Stein.

Ich kann auf dieser Welt nicht leben

mit dem Gefühl ein Mensch zu sein.

Auf dieser Welt kommen Dich Gefühle teuer,

sie verbrennen Dich erbarmungslos wie Feuer.

Bitte gib mir einen Stein,

denn ich möchte wie alle anderen sein.

Wer sich gut fühlt, fühlt sich auch schlecht.

Sieh, wie sie alle darum flehen,

Schmerzen haben ist ihnen nicht recht.

Es ist unfair, wenn man gibt,

aber nichts bekommt, wenn man liebt.

Die Liebe sich nicht lohnt,

weil sie nicht erwiedert wird.

Gott, hast Du Dich hier nicht geirrt?

Wo Glück ist, da ist auch Trauer.

Wo Gewinn ist, ist Verlust.

Darum frage ich Dich voll bewußt:

Gott,

willst Du mein Herz haben?

Gibst mir dafür einen Stein.

Ich kann es nicht ertragen,

Gefühl zu haben, Gefühl zu sein.

Überall auf der Welt

werden sich Menschen verletzen,

sich gegenseitig

mit ihren Gefühlen aufhetzen.

Täglich tun sich Menschen weh,

die sich lieben sollten.

Ob auch sie

einen Stein haben wollten?

Gott,

warum hast Du ihnen keinen gegeben?

Es wäre besser,

ohne Schmerz zu reden

und ohne Herz zu leben.

Wenn Gott nicht will,

frag ich eben Luzifer.

Er wird mich verstehen,

da bin ich sicher.

Teufel,

willst Du mein Herz haben?

Gibst mir dafür einen Stein.

Ich kann es nicht mehr ertragen,

Gefühl zu haben, Gefühl zu sein.

Als ich den Stein dann

in meiner Brust hatte,

lachte der Teufel höllisch,

diese Ratte.

Ich stand nicht mehr im Tod

noch im Leben.

Stattdessen war ich völlig daneben.

Ich existierte, aber ich lebte nicht.

Oh Teufel,

Du höllischer Wicht.

Du hast es gewußt.

Der Stein ist verrußt

und kalt ist er auch.

Mich frierts im Kopf

und auch im Bauch.

Jetzt bin ich

wie alle anderen auch.

Gott,

willst Du meinen Stein haben?

Tausch ihn mir gegen ein Herz.

Ich möchte fühlen

Liebe und Schmerz.

Ich will Mensch sein

ganz und gar.

Nicht wie alle anderen

eiskalt, herzlos und sonderbar.

Wie gut, daß Gott ein Herz hat.

© Mathias Bleckmann 2004

Lügen. Warum sagen Menschen die Unwahrheit ?

Was für ein Wort überhaupt. „Un-wahrheit“. Am meisten enttäuscht bin ich davon, daß plötzlich vorher  Wahres als unwahr hingestellt wird und damit einfach so getan wird, als ob es das nie gegeben hätte. Verleugnete Vergangenheit. Ist denn heute nichts mehr von Bestand? Es ist, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Wie erstarrt vor Entsetzen, einfach fassungs-und sprachlos blicke ich auf einen Lügenteppich, der mich erschaudern läßt. Warum verstricken sich soviele Menschen in Lügengeflechte, die ihnen selbst als erstes zum Fallstrick werden ? Eine Verwechslung? Nein, auch mein Gedächtnis funktioniert noch. Aber zuerst stellt man sich selbst in Frage. Wie können Menschen Lügen erzählen mit einer unverfrorenen Ruhe, gerade so als wenn es wirklich so gewesen ist. Ich glaube, sie leben in ihrer Scheinwelt, die sie sich aus Lügen aufgebaut     haben, wie wir in unserer Welt leben. Und das schlimmste daran ist, sie glauben an die Richtigkeit dieser Lügen. Sie leben in und mit ihren Lügen, weil es für sie Wahrheiten  geworden sind. Wahrheiten, hinter denen sie sich verstecken können. Scheinbar ohne Gewissen, denn wie wollten sie sich vor einem solchen verstecken können?

Für Außenstehende schwer zu erkennen und deshalb unverständlich. Bei mir  ist es die Wut, daß andere reale Tatsachen einfach verdrehen und damit Wirklichkeit verneint und zu etwas sehr subjektivem und damit objektiv nicht greifbaren macht. Die Wirklichkeit aber ist das einzige, auf das sich alle Menschen irgendwie geeinigt haben. Sie ist die Grundlage für alles andere.

Dieser Grundlage entzogen, kann man jegliche Kommunikationsversuche ad acta legen. Sie werden sinnlos. Das macht mich wütend und traurig.

Ein Lächeln

Kaum 50 Meter von mir

sitzt ein Lächeln auf der Bank,

das mich verzaubert hat.

Sie scheint frisch verliebt,

aber nicht in mich.

Ich bin verliebt

in dieses Lächeln.

Es hat mich verzaubert.

Was mach ich nur,

um es noch einmal zu sehen?

Verschlungen sitzen sie auf der Bank,

und tauschen Zärtlichkeiten aus.

Er scheint verliebt zu sein in sie.

Ihr Lächeln nahm mich gefangen

und läßt mich nicht mehr los.

Verstohlene Blicke zwischen

schmatzenden Zärtlichkeiten.

Wenn etwas süßer ist als Zucker

dann dieses Lächeln.

Die Uhr schnell versteckt.

Entschuldigung, wie spät ist es?

In Wirklichkeit schon viel zu spät,

um dieses göttliche Lächeln zu vergessen.

Wie von Hypnose erstarrt, verschlinge ich

die Frau mit meinen Blicken.

Einmal, nur einmal mit diesem Lächeln

in den unendlichen Weiten des Universums

verschmelzen. Nach mir die Sintflut.

© Mathias Bleckmann 2004

Wir sitzen auf dem Sekundenzeiger, der die Vergangenheit von der Zukunft trennt. Der Zeiger bewegt sich so schnell, daß wir seine Bewegung kaum wahrnehmen und zu ruhen scheinen. So wie wir die Bewegung der Erde nicht spüren, obwohl sie stattfindet. Ein Sekundenzeiger, der uns unwiederbringlich in die Vergangenheit reißt, um dort mit der Zeit zu vergehen. Süße Vergänglichkeit, die auf heilige Erde tropft.

Menschen auf der Straße

Hinter eisigen Masken

lauern Gedanken

-stumm.

Menschen bauen Fassaden

um sich herum.

© Mathias Bleckmann 2004

In jedem Menschen stecken nicht nur seine bisherigen Erfahrungen, sondern auch seine zukünftigen.

Manche Begegnungen sind so flüchtig wie der Augenblick, in dem ein Blitzlicht kurz sein Motiv erhellt, um dann im übermächtigen Dunkel der Stille für immer zu verlöschen.

Ich mag

Ich liebe grüne Bäume,

vielfarbige, duftende Blumen,

Blätter, die im Sonnenlicht funkeln.

Ein ruhiger See,

dessen seichte Wellen

langsam gegen das Ufer platschen

und die Lichtreflexe im spiegelnden Wasser.

Ein warmer Wind,

der mir sanft durch die Haare fährt

und mich meinen Körper spüren läßt.

Das Gefühl im Bauch,

geliebt zu werden.

Wer hat behauptet,

es gibt kein Paradies auf Erden?

© Mathias Bleckmann 2004

Schlechte Zeiten

Schlechte Zeiten für Kannibalen.

Gift im Menschen macht ihn ungenießbar.

Sie leiden höllische Qualen,

wünschen sich tot zu sein, es ist wahr.

Sie ist angebrochen,

die Zeit der halben Herzen.

Schon vor Jahren

begannen die ersten Schmerzen.

Die Menschheit befindet sich auf dem Prüfstand.

Der Zeitpunkt 0 ist nicht mehr fern.

Die letzten Notsignale gehen unter in der Angst.

Er möchte helfen, sogar gern,

der Helfer in letzter Instanz.

Das Unerwartete ist passiert.

Die Welt ist kurz vorm Untergang.

Nichts wird jetzt noch kaschiert,

schonungslos alles aufgedeckt.

Das Böse schließlich aufgeweckt.

Das jüngste Gericht tagt.

Die Schatten der Erde verschwinden.

Von einigen wird eine Flucht ohne Ausweg gewagt.

Es sind die geistig Blinden.

Jeder sucht verzweifelt

nach einem Anwalt des Vertrauens.

Jeder steht im Blickpunkt.

Jeder ist verantwortlich für sein Leben.

Niemandem kann man die Schuld dafür geben.

Sie werden Jesu Worte zitieren:

„denn wir wußten nicht, was wir tun“

Die Anwälte werden für Unzurechnungsfähigkeit

plädieren.

Die Köpfe qualmen, sie werden nicht ruhn.

Die Menschen sind gezeichnet

von den Spuren der Vergangenheit.

Jedem seine Hölle, jeder gibt was er kann.

Niemand war ein Unschuldslamm.

Dann vernehmen alle das Urteil:

Unendliche Einsamkeit!

Nun heißt es, was tun mit der Zeit,

mit der unsterblichen Unendlichkeit?

Es ist ein Protest gegen den Tod,

ausgesprochen von Gott.

Die Spiele ohne Sieger

sind jetzt zu ende.

Enttäuscht wurden die,

die geträumt hatten von einer Wende.

So gab es ein böses Erwachen

für die eitle Arroganz des Menschen.

Jetzt kann niemand mehr etwas machen.

Tief aus der Hölle hört man grausiges Lachen.

© Mathias Bleckmann 2004

Verloren und gefunden

Einsames Spiel-

alles gesetzt und alles verloren.

Sogar die Achtung vor mir selbst.

Alles nur halb gemacht,

nichts richtig zu ende gebracht.

Ich hatte einen Traum

und ich habe daran geglaubt.

Zu oft mich selbst belogen,

zu oft gezweifelt und andere betrogen.

Meine Seele vergewaltigt.

Wer bin ich wirklich

und wer werde ich sein?

Zu oft auf die Schnauze gefallen

und nun ist der Kopf zu schwer,

um ihn noch von der Schiene zu heben.

Aus, vorbei und am Ende.

Alles kommt mir so bekannt vor.

Die warmen Tränen,

die mir über die Wangen laufen.

Alles schon dagewesen.

Viel zu oft mit dem Schicksal gehadert.

Ein Leben randvoll

mit gescheiterten Versuchen.

Niemals das Glück gehabt,

das wirklich Wichtige zu suchen.

Tausendmal scheinbar gefunden

und immer daneben gegriffen.

Bin mir ein Leben lang

selbst fremd geblieben.

Soviel Hoffnung, so wenig Mut.

Ein leises Klopfen

kündet vom nahen Ende.

Nicht das Herz, der Zug

läßt alle Gedanken in Rauch aufgehen.

Tabula rasa-

wohltuend das Gefühl der Leere.

Schmerzlos, sogar euphorisch.

Endlich mutig

etwas selbst zu ende gebracht.

Mit jedem Meter,

den der Tod näherkommt,

die Achtung vor mir selbst

zurückgewonnen.

© Mathias Bleckmann 2004

Brot und Spiele

Mitten im Revier.

Ein Himmel voller Tauben

und Wolken wie gemalt.

Das Brot längst flüssig

und in Dosen abgefüllt.

Von Spielverderbern

aus dem Stadion verdammt.

Wer kann sich ernsthaft

Fußball ohne Bier vorstellen?

Eine Sucht, die sucht

und ihn findet.

Nirgendswo ist er mehr

zu Hause, hat er mehr

Freunde als hier.

Eine elektrisierte Menge

von Fanatikern.

Wie ein Pulverfaß, das

jeden Moment durch

einen einzigen Funken

gezündet werden kann.

Nackte Angst, die sich

in Schlachtparolen

Platz macht.

Und dann-

Gipfel der Lust: ein Tor!

Tausendfache Freude,

die sich in der ekstatischen Menge

entlädt und Konfetti regnen läßt.

Für einen kurzen Augenblick

weit weg von schmerzhafter

Arbeitslosigkeit.

Einen winzigen Moment lang

selbst das Tor geschossen.

Idole wachsen in den Himmel.

Wer jubelt wem ?

Lang ersehnte Aufmerksamkeit

endlich genossen.

Zwei feuchte Rinnsale

aus salzigem Pils

schnell versteckt hinter

Umarmungen und Freudentänze.

Einmal Mensch sein.

Angstvoller Blick zur Uhr.

Wird es reichen?

Da passiert es.

Ein Gegentor läßt Idole

wieder zu Menschen werden.

Eben ganz normale Versager,

wie Du und ich.

Längst gelernt, mit den

täglichen Niederlagen

fertigzuwerden, oder ?

Gellende Pfiffe, die wie Pfeile

nur ein Ziel kennen.

Idole werden mit Verachtung gestraft.

Selbstverachtung.

Nur die Hoffnung

läßt ihn jeden Samstag wiederkommen.

© Mathias Bleckmann 2004