Interview mit Wolfgang Tischer 5

7. Frage

Sie bieten zusammen mit dem Stuttgarter Schriftstellerhaus Self-Publishing-Seminare übers Wochenende an. Für wen sind diese Seminare gedacht und was erfahren die Teilnehmer dort?

Antwort

Ich liebe das kleine Stuttgarter Schriftstellerhaus als Ort für E-Book-Seminare, weil man dort quasi den Anschluss an den herkömmlichen Literaturbetrieb hat. Allerdings gibt es dort keine regelmäßigen Seminare von mir. Oft werde ich auch gefragt: Wann gibt es ein Seminar mit Wolfgang Tischer in der Stadt x und y? Dazu ist zu sagen, dass ich von mir aus keine Seminare veranstalte, sondern immer gern dorthin komme, wo jemand einen Raum hat und mich einlädt. Wenn man dann 15 bis 20 Leute zusammenbekommt, dann rechnet sich das. So gab es schon Seminare in Bremen, Mainz, Karlsruhe und Hannover. Und eben immer wieder Seminare in Stuttgart, weil ich aus der Gegend komme.

Das Seminar, das dort im Februar startet, ist aber ein ganz besonderes. Meist sind es ja Tagesseminare und ich erfahre höchstens durch eine E-Mail, dass jemand aus dem Teilnehmerkreis nach dem Seminar sein erstes E-Book erfolgreich veröffentlicht hat. Jetzt aber möchte ich diesen Prozess einmal aktiv begleiten. So gibt es an einem Wochenende eine Einführung ins Thema, dann aber folgen weitere wöchentliche Zusatztermine, an denen wir die Aktivitäten und Veröffentlichungen der Teilnehmer aktiv begleiten, analysieren und bewerten. Das finde ich enorm spannend.

8. Frage

Herr Tischer, welchen Geheimtipp in Sachen eigenes eBook-Marketing haben Sie zum Schluss dieses Interviews für unsere Leser parat?

Antwort

Schreiben Sie eine gute Story, die die Leser begeistert (lacht). Nein, im Ernst: Der Geheimtipp ist, dass es keine Geheimtipps gibt. Und man sollte auch nicht denen auf den Leim gehen, die Geheimtipps oftmals teuer verkaufen. Das Wichtigste ist ein guter Inhalt. Und gut bedeutet hier, dass er einer ausreichend großen Zielgruppe gefallen muss. Und diese muss ich gezielt ansprechen und erreichen. Und da sind die Preis- und Verschenkaktionen ein wichtiges und effektives Instrument. Bei Fach- und Sachbüchern kann ich in Foren und Blogs versuchen, das Thema zu platzieren. Wobei, wenn ich es mir so recht überlege, dann mag der zweitwichtigste Tipp der sein, dass ich als E-Book-Autor die Welt nicht zu sehr damit nerven und belästigen sollte, dass ich ein E-Book veröffentlicht habe. Nichts ist schlimmer als Autoren, die in jedem Tweet und jedem Facebook-Eintrag auf ihr ach so tolles Buch hinweisen.

Herr Tischer, wir bedanken uns recht herzlich für dieses Interview und wünschen ihnen alles Gute für die Self publishing-Seminare.

Interview mit Wolfgang Tischer 4

6. Frage

Es gibt einige Verkaufsportale für Selbstverleger. Zu welchem eBook-Verkaufsportal würden Sie einem Autoren raten, der mit möglichst geringen finanziellen Mitteln sein Werk einer großen Fangemeinde vorstellen und auch verkaufen will und warum?

Antwort

Ohne Frage: Amazon. Ohne Amazon und die Kindle-Plattform und ohne Amazons KDP-Programm würde es das nicht geben, was wir heute als »Self-Publishing« bezeichnen. Amazon hat einfach vieles anders und richtig gemacht, was die vielen Selbstverleger-Plattformen vorher nicht gemacht haben. Es ist heutzutage schwieriger denn je, Amazon zu loben, aber Amazon hat hier die Maßstäbe gesetzt. Wenn man sein Manuskript mit Word entsprechend aufbereiten kann, wenn man gute Korrekturleser hat und man ein Cover selbst entwerfen kann, dann zahlt man bei Amazon keinen Cent und kann sein Buch innerhalb 24 Stunden weltweit verkaufen. Ebenfalls wichtig: Amazon verlangt keine Exklusivität und hat keine Mindestvertragslaufzeiten. Genauso schnell kann ich mein Buch dort auch wieder rausnehmen. Und Amazon macht in seiner Produkt-Datenbank keinen Unterschied zwischen Verlagstiteln und Self-Publishern. Der normale E-Book-Käufer sieht den Unterschied gar nicht. Mit der KDP-Select-Option habe ich die Möglichkeit, mich mindestens 90 Tage exklusiv an Amazon zu binden. Dann habe ich wiederum Zugriff auf die werbewirksamen Kostenlos-Aktionen.

Und die Kindle-Plattform ist nun mal die größte E-Book-Verkaufsplattform in Deutschland. Nirgendwo erreiche ich so viele Digital-Leser, die hungrig sind nach neuem und günstigem Lesestoff.

Um also »reinzuschnuppern« ist Amazon ideal. Und wenn ich dann feststelle, dass Amazon nicht alles ist, dass ich auch bei ebook.de, beam-ebooks.de oder thalia.de gelistet sein will, dann kann ich das jederzeit machen und mir einen Distributor auch für diese Plattformen suchen.

Allerdings muss ich mir darüber im klaren sein, dass ich von Anfang an ein Top-E-Book auf den Markt bringen muss. Denn gerade weil Amazon nicht zwischen Verlagstiteln und Selbstverlegtem unterscheidet, setze ich mich auch sofort den Leserbewertungen aus. Und die sind gnadenlos, selbst wenn das Buch nur 99 Cent kostet. Natürlich kann ich an E-Books sofort vieles nachbessern und ändern, aber dennoch sollte ich von Anfang an den Ehrgeiz haben, als Self-Publisher ein in jeder Hinsicht gutes Werk auf den Markt zu bringen.

Interview mit Wolfgang Tischer 3

4. Frage

Ihr eBook »Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen« hatte damals durch einen Artikel im Stern einen richtigen Verkaufsschub bekommen. Wie kam es dazu und wie können andere Autoren dies nutzen?

Antwort

Es war nicht der Stern, sondern SPIEGEL online. Mein Buch war eines der ersten Self-Publishing-Titel überhaupt und damals sogar unter den Top-10 der Amazon-Kindle-Charts. Heute würde das solch ein Sachbuch-Nischentitel sicherlich nicht mehr schaffen. Frank Patalong vom SPIEGEL online hatte damals schon über die Erfolge von Amanda Hocking in den USA berichtet. Dann startete Amazon das KDP-Programm in Deutschland, und Frank Patalong berichtete wiederum als einer der ersten. Sicherlich war es hilfreich, dass ich darüber offen im literaturcafe.de berichtet habe, denn damals gab es noch wenig Infos übers digitale Selbstverlegen.

Auf der andern Seite sieht man aber auch, dass solche prominenten Erwähnungen nur einen kurzen Ausschlag bringen. Man sieht, dass es auch hier keinen Unterschied zwischen Verlagstiteln und Self-Publishing-Titeln gibt. Werbung, Marketing und Presseerwähnungen helfen und schaffen vielleicht einen Peak. Aber langfristig hält sich ein Titel nur dann, wenn ihn die Leser mögen und empfehlen. Und mit am schönsten ist es, wenn ich von erfolgreichen Selbstverlegern höre, dass ihnen mein Buch beim Veröffentlichen sehr geholfen hat.

5. Frage

Sie haben sich jetzt über 17 Jahre mit dem Thema Self-Publishing beschäftigt. Wie schätzen Sie derzeit die Chancen eines Neueinsteigers mit deutschen Produkten ins eBook-Geschäft ein? Hat die BRD gegenüber den USA in Sachen eBook-Akzeptanz aufgeholt  und ist es für Self-Publisher einfacher geworden als früher oder gibt es nach wie vor die gleichen Hindernisse und Fallgruben?

Antwort

Vor 17 Jahren sprach man natürlich noch nicht von Self-Publishing, sondern von Selbstverlegern. Das waren meist Menschen, die Texte schrieben, die niemand lesen wollte und die aus guten Gründen bei den Verlagen keine Chancen hatten. Vor rund drei Jahren habe ich noch gesagt, dass Self-Publishing nur ein coolerer Begriff für »Selbstverleger« sei.

Heute sehe ich das anders. Der Begriff »Self-Publisher« bezeichnet für mich eine Autorin oder einen Autor, für die oder den der Weg ohne Verlag keine Notlösung ist, sondern einer, der ganz bewusst eingeschlagen wird. Diese Autoren wissen ganz genau, was und für wen sie schreiben und der direkte Draht zum Leser ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Außerdem muss gesagt werden, dass immer mehr Verlagsautoren zusätzlich Self-Publisher sind und sich die Grenzen verwischen.

Ich wage mal zu behaupten, wenn ich mich als Neueinsteiger gezielt informiere und einen etwas längeren Genre-Text genau auf die Erwartungen der Leser hin schreiben kann, dann habe ich gute Chancen auf Erfolg, speziell dann, wenn ich die Marketing-Instrumente entsprechend einsetze, wozu in erster Linie Preis- und Verschenkaktionen gehören.

Aussichtslos ist es jedoch für Texte abseits des Mainstream und der Genres. Das ist immer noch die Stärke der Verlage. Ich betone, dass ich mit Mainstream und Genre nicht die Qualität der Texte meine.

Und klar: Die größte Fallgrube wird es immer bleiben, wenn ich nicht von Anfang an die Qualität liefere, die die Leser erwarten. Das betrifft alles: Inhalt, Rechtschreibung, Konvertierung und Cover.

Den Blick in die USA halte ich für wenig hilfreich, denn das ist ein ganz anderer Markt mit einer ganz anderen Lese- und Buchhandelskultur. Und es ist ein Markt, der einfach größer ist, sodass speziell für Nischentitel die Käuferzahl einfach höher ist.

Immer wird mir dann die Frage gestellt, ob es nicht lohnenswert sei, einen Titel ins Englische zu übersetzen, weil man dann ja einen viel größeren Markt bedient. Aber auch hier ist es nicht anders wie mit deutschen Verlagstiteln: sie haben in den USA wenig Erfolg. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel wie zum Beispiel die deutsche Autorin Annelie Wendeberg, die ihren Roman über eine Frau in Männerkleidern, die auf Sherlock Holmes trifft, von vorn herein auf Englisch verfasste und das E-Book als Self-Publisherin gut verkaufte. Nun erscheint der Roman in deutscher Übersetzung – beim Verlag Kiepenheuer & Witsch. Solche Autorenbiografien finde ich spannend, weil sich die Grenzen in vielerlei Hinsicht verwischen.

Interview mit Wolfgang Tischer 2

2. Frage

Wir werden unsere Leser nach den Themen fragen, die sie im »eBook Insider Magazin« erwarten. Welche Themen würde Sie gern in unserem neuen Premiummagazin für den deutschsprachigen Raum sehen?

Antwort

Ich persönlich würde dort gerne das lesen, was ich ansonsten im Web verpasst hätte. Artikel und Informationen, die neue Sichtweisen eröffnen. Denn ansonsten braucht es kein Magazin, und es würde weiterhin ein RSS-Reader reichen.

3. Frage

Herr Tischer, als einer der ersten deutschen eBook-Autoren haben Sie die Einnahmen aus den Amazon-Verkäufen von »Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen« auf literaturcafe.de veröffentlicht und damit allen Selfpublishern transparent gemacht, wie viel im deutschsprachigen Markt mit einem guten eBook zu verdienen ist. Was halten Sie davon, dass wir im neuen »ebook Insider Magazin« die jeweiligen Amazonverkaufszahlen der Top 10 einer bestimmten Sparte veröffentlichen werden?

Antwort

Noch eine Liste? Ich weiß nicht, ob es die noch braucht. Ich habe mein Buch geschrieben, als das Thema noch ganz neu war. Das war vor fast drei Jahren. Es war eines der ersten E-Books zum Thema und mittlerweile liegt es in der 6. Ausgabe vor. Für mich war das von Anfang an ein Experiment, an dem ich andere teilhaben lassen wollte. Daher schreibe ich regelmäßig über die Verkaufszahlen. Dass die drei Jahre später immer noch relativ hoch sind, überrascht mich selbst.

Natürlich können solche Zahlen und Listen ungeheuer animierend sein. Aber ich bin jemand, der interessante Inhalte lesen möchte, und wenn Bücher nur mit Blick auf mögliche Verkaufszahlen geschrieben werden, dann ist das für mich inhaltlich oft wenig inspirierend. Viel spannender fände ich da eine Art »Kritikerliste«, um tolle Bücher jenseits der Top-Irgendwas-Listen zu entdecken.

Interview mit Wolfgang Tischer 1

1. Frage Mathias Bleckmann

Das »eBook Insider Magazin« soll eine Art Community-Zeitschrift für Indie Autoren und Selfpublisher werden. Dazu werden wir Buchvorstellungen, Artikel und Tests aus der Szene (Internet) sammeln und mit einem Link auf den jeweiligen Autorenblog veröffentlichen. Wie wird das in der Szene ankommen? Und glauben Sie, dass die Zeit reif ist für ein deutschsprachiges Sprachrohr der unabhängigen Autoren in Magazinform?

Antwort Wolfgang Tischer

Den Begriff »Szene« und das, was man damit assoziiert, empfinde ich als problematisch. Aber er wird oft gebraucht, sowohl unter Self-Publishern als auch von anderen. Bisweilen ist davon die Rede, »dass man die Szene in Facebook-Foren finden kann«. Das klingt dann immer so, als würden Jäger von versteckten Waldlichtungen sprechen, auf denen man seltene Wildschweinarten beobachten kann.

Ich mag Abgrenzungen – egal ob sie von außen oder innen kommen – nicht sonderlich. Ich würde mich freuen, wenn man eines Tages nur noch von Autoren und Büchern spricht und es völlig unerheblich ist, wo und auf welchem Wege sie veröffentlicht wurden. Solange sie den Lesern oder Kritikern gefallen, ist es doch vollkommen egal, wie die Texte an die Öffentlichkeit gekommen sind.

Derzeit wird in den Medien noch viel zu viel über die Unterschiede und Abgrenzungen zwischen Verlagen und »den Self-Publishern« gesprochen. Über Self-Publisher wird berichtet, weil sie Self-Publisher sind, aber es wird kaum über die Inhalte der Werke geredet.

Im literatucafe.de berichten wir gerne über die Möglichkeiten und Chancen des Self-Publishing, und wir geben Tipps für Autorinnen und Autoren. Aber wir berichten hin und wieder auch kritisch über diesen Weg der Veröffentlichung und stellen ihn infrage, weil ich das genauso wichtig finde. Oft erlebe ich dann eine Irritation und man wird gefragt, ob man für oder gegen »Self-Publishing« sei. Für mich ist das eine absurde Frage, denn »das Self-Publishing« oder »den Self-Publisher« gibt es doch gar nicht. Es gibt nur unzählige Autoren und unzählige Bücher, die heutzutage nicht mehr zwingend einen Verlag oder den Buchhandel brauchen, um zu den Lesern zu gelangen. Es sind Autoren, die etwas erzählen und berichten wollen, aus den unterschiedlichsten Motivationen heraus.

Wenn das »eBook Insider Magazin« diese Themenvielfalt darstellt und hilft, die Szene aufzubrechen oder gar in der Wahrnehmung verschwinden zu lassen, dann wäre das ein Gewinn.

Warum Ihr Ebook ein Erfolg wird T1

Als ich mein erstes Ebook herausbrachte, hatte ich ohne Frage allumfassend keine Ahnung, was innerhalb alldem alles zu beachten

ist. Ich wollte mühelos nichts weiter als ein nützliches Ebook schreiben, es ins World Wide Web stellen und viel Geld hierdurch verdienen.

Da ich damals zweifelsohne keine Ahnung hatte, wonach es beim Veröffentlichen eines Ebooks im Einzelnen ankommt, habe ich mir ein Thema gesucht, das mich interessiert und einfach drauf los geschrieben.

Aus heutiger Sicht und mit meinem heutigen Erfahrungen war das verschwendete Zeit, weil ich im Zuge solcher Vorgehensweise auf diese Weise ziemlich alles falsch machte, was man beim Herausbringen eines Ebooks einfach falsch machen kann.

Mein erstes Ebook war nicht außerordentlich umfangreich, nur ein bisschen über 50 Seiten, allerdings jede Seite hatte tatsächlich wertvolle Fakten. Die häufigsten Personen glauben, ein erfolgreiches Ebook muss immerhin 200 Seiten haben und sie schrecken lediglich bereits daher davor zurück, sich schlechtwegs an die Arbeit für ihr eigenes Ebook zu machen.

Mein erstes Ebook war in der üblichen formalen Ebook-Sprache geschrieben, die von den häufigsten Autoren verwendet wird. Heute bin ich aber überzeugt, dass es besser ist, ein Ebook gleichermaßen zu schreiben, wie man kommuniziert, das kommt beim Leser erheblich besser an.

Mein erstes Ebook war von keinem professionellen Experten Korrektur gelesen worden. Massenweise Experten sagen Ihnen heute, dass es für das Gelingen eines Ebooks extrem essentiell ist, dass es auf diese Weise ausschaut, als wenn es aus einem der großen Verlage kommt, also qualifiziert aufgemacht ist.

Da die mehrheitlichen Ebook-Schreiber nichtsdestotrotz nicht in der Lage sind, ein solches Layout selbst zu entwickeln und ebenso kein Kapital dazu haben, in dieser Art ein wenig zu bezahlen, fangen sie mitnichten erst mit ihrem speziellen Ebook an.

Mein erstes Ebook wurde gleichfalls nicht mittels eines kolossalen Netzwerkes beworben, wie das viele WWW Marketer heute machen. Ich habe es leicht über meinen (damals noch recht unbekannten) Blog beworben.

Natürlich war mein erstes Ebook kein Millionen-Seller, nichtsdestotrotz ich verkaufe heute noch jede Woche einige Exemplare hiervon.

Was habe ich hieraus gelernt?
Das Wichtigste – wenn es um die Produktion eines spezifischen Ebooks geht – ist, dass Sie das verdammte Ding fertig kriegen und es wahrhaft raus bringen, denn nur anschließend können Sie es auch verkaufen.

Optimieren und verschönern können Sie es ständig noch. Schreibfehler beseitigen und ein schickes Layout entwickeln können Sie genauso noch, wenn Ihr Ebook längst auf dem Markt ist. Aber Sie werden keinen Cent verdienen, auf diese Weise solange Ihr Buch nicht Online ist.

Ich habe binnen meinem ersten Ebook Monate gebraucht, es rauszubringen, weil ich zu jedem Zeitpunkt der Meinung war, es müsste noch „besser“ werden, bevor ich es zum Verkauf anbiete. Als ich daraufhin endlich den Sprung über ebendiese Hürde gewagt hatte, wurde mein Ebook gekauft und plötzlich kam Kapital herein! Ich könnte mich in den Hintern beißen, weil ich mich nicht früher getraut habe, es rauszubringen – das hat mich wahrhaftig Geld gekostet.

Unzählige Personen schaffen es keineswegs, ihr Ebook herauszubringen, weil sie entweder Angst davor haben oder weil sie nicht beherrschen, was hierzu alles getan werden muss.

Wie ist das mit Ihnen? Haben Sie ebenso längst darüber nachgedacht, ein eigenes Ebook herauszubringen? Haben Sie genauso längst angefangen zu schreiben, danach allerdings das Ebook auf keinen Fall zu Ende gebracht? Was hat Sie bisher daran gehindert, ein eigenes Ebook herauszubringen?

Teilen Sie uns doch bitte in einem Kommentar Ihre eigenen Erfahrungen mit – Danke!

Eine Reise mit dem Rucksack um die Welt T41

Vera war ganz anders als Sharleen. Sie war Kellenerin in „Robins Nest“. Vera hatte dunkelbraunes Haar und schöne dunkelbraune große Augen. Sie war eher ein schüchterner Typ, so wie ich damals. Wahrscheinlich passten wir deshalb so gut zusammen.  Unsere Beziehung gründete auch auf einer Art „Seelenverwandschaft“.

Jeder wusste vom anderen, wie er sich verhalten würde. Wir waren uns sofort sympathisch. Sie war aus der Tschechoslowakei ausgewandert, genau wie Hugo, unser Chefkoch. Sie hatte einen süßen Akzent und einen Augenaufschlag, wie ich ihn  nicht vergessen werde. Sie war immer rührend um mein Wohlbefinden besorgt und gab mir mütterliche Ratschläge.

Vera war seit eineinhalb Jahren verheiratet, was die Beziehung zu ihr nicht eben leicht machte. Wir alberten und flirteten so einige Zeit vor uns hin, bis es dann geschah. Die erstbeste Gelegenheit reichte uns, um uns wie zufällig zu berühren. Es war eine aufregende Zeit: Meine Hände suchten ihre Hände und fanden sie- meist blind. Und als keiner hinsah, küssten wir uns zärtlich. Es war so, als wäre es niemals anders gewesen. Wir kannten uns scheinbar schon eine Ewigkeit- wer weiß aus welchem Leben. Ich entdeckte eine Leidenschaft in ihrem Kuss, die mehr forderte als die Umstände uns geben wollten. Einerseits durfte keiner etwas merken, anderseits hätte ich am liebsten allen von unserer Liebe erzählt. Es blieb spannend.

Leider fuhr Vera jeden Abend mit Hugo nach Denver, wo sie ein kleines Häuschen mit ihrem Mann bewohnte. Jeder Tag mit Vera war ein Geschenk für mich. Morgens stand ich schneller auf und abends wusste ich, wofür ich lebte. Es war schön. Leider wussten wir beide, dass unsere Beziehung eine „Beziehung auf Zeit“ sein würde. Sie brachte mir zum Abschied ein kleines Geschenk mit einem Brief. Ich musste versprechen, ihn erst im Flugzeug auf dem Heimweg zu öffnen. Wir tauschten natürlich unsere Adressen aus.

Mit ihrem Geschenk dem Kugelschreiber in Goldauflage schrieb ich ihr Briefe, aber ich bekam nie Antwort auf meine Briefe. Schließlich beschloss ich sie mit meinen Briefen nicht weiter zu „diskreditieren“.