Worte

Kapitel 5 T2

Wer Zugriff auf hübsche Models hat, ist fein raus. Wenn man etwas Erfahrung mit dem Stockgeschäft gesammelt hat, kann es sich auch lohnen, Modelle für Shootings zu engagieren. Aber auch hier gilt es Nischen zu nutzen. Wir leben in einer Gesellschaft, die immer älter wird und es besteht ein großer Bedarf an älteren Fotomodellen, um zielgruppengerecht zu werben. Nicht nur die schönen und jungen Menschen sind gefragt.

Tipp 22: Models finden

Models finden Sie in Modeldatenbanken wie z.B. unter http://www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/sedcard/search

www.mode.de, www.modelchance.de, www.model-kartei.de usw.

Aber Sie können auch auf den vielen Fotocommunity-Portalen (http://www.flickr.com/ oder http://www.fotocommunity.de/) herumstöbern, auf denen in den Bildbeschreibungen oft die Models namentlich erwähnt werden.

Sprechen Sie einfach auch mal ihre Bekannten oder interessante Leute auf der Straße an- aber seien Sie sicher, dass mindestens 80 % davon nicht begeistert sein werden, weil Sie das für eine „schlechte“ Anmache halten.

Nicht beirren lassen: das eine Model, das zusagt, entschädigt für alle voran gegangenen Demütigungen. Vor allem deswegen, weil Sie diese Model vermutlich exklusiv für sich haben. Neue, unverbrauchte Gesichter sind beliebt im Bildermarkt.

Ein TFP-Shooting (Time for Pictures, Shooting gegen Fotos für das Model) wird hauptsächlich von unbekannten, neuen Models akzeptiert. Mit allen anderen muss man ein Honorar vereinbaren.

Wie sieht ein gutes Stockfoto technisch aus?

Achten Sie auf technische Perfektion. Schärfe, Ausrichtung und insbesondere das Rauschverhalten sollte absolut stimmen. Fotografieren Sie mit niedrigen ISO-Werten und verwenden Sie Tools wie DFine oder Neatimage (allerdings nicht zu exzessiv, denn dann leiden die Details). Achten sie darauf, dass Horizonte gerade ausgerichtet sind und das Bild nicht schief ist. Das Bild sollte natürlich weder über- noch unterbelichtet sein.

Ein wichtiger Punkt, wenn nicht sogar der wichtigste, wenn es darum geht, ein Bild erst einmal an den Stock-Prüfern vorbei zu bekommen, ist die technische Umsetzung.

Kapitel 5 T1

Die bedachte Bearbeitung

Die Qualitätsfrage

Nur die qualitativ besten Bilder haben eine Chance, bei Fotostock-Agenturen angenommen zu werden und einen Käufer zu finden. Ihre Fotos sollten korrekt belichtet, scharf sein und keine Bildstörungen aufweisen. Bilder mit natürlichen Kontrasten und brillanten Farben genießen im Regelfall die besseren Verkaufsergebnisse.

Fehlerhafte Bilder werden abgelehnt. Die absolute Mindestauflösung beträgt 6 Megapixel. Die meisten aktuellen Digitalkameras sind heute in der Lage, diese Auflösung zu liefern.

Stockfotos sind clean, einfach und kommerziell! Hier geht es nicht um Fotokunst oder das detailgetreue Abbild der grausamen Wirklichkeit, sondern um saubere, gestylte, farbenfrohe, kontrastreiche Gebrauchsfotografie. Der Bildinhalt wird auf das Wesentliche reduziert. Farben sind knackig und gerne auch etwas übertrieben – Stockfoto-Wiesen und Himmel kommen in der Natur praktisch nicht vor.

Es sollte klar sein auf welchem Fotobereich der Fokus liegt – erst dann folgt der Griff zur Kamera. Auch klassische Sehenswürdigkeiten können durch neue Perspektiven und Aufnahme-Standpunkte zu außergewöhnlichen Fotos werden. Wer sich außerdem die Zeit nimmt und auf das passende Licht wartet, wird in der Regel mit tollen Aufnahmen belohnt – und genau diese Bilder haben gute Verkaufschancen

Tipp 21: Meine Empfehlung: „Weniger ist mehr!“.

Das Bild muss eine gute Aussage haben, man sollte sich aber überlegen, dass der Designer, der die Bilder dann für irgendein Produkt nutzt, ganz bestimmte Vorstellungen hat. Er muss noch Text unterbringen oder er hat einen bestimmten Zuschnitt im Sinn. Die Reduktion auf das Wesentliche schafft Platz für Text, eine nicht allzu sehr formatfüllende Darstellung ermöglicht den Zuschnitt bzw. Ausschnitte nach Wunsch des Käufers.

Besonders beliebt sind “isolierte” Bilder, also auf oder hinter einem einfarbigen Hintergrund fotografiert, die sich dadurch leichter freistellen lassen. Neuerdings gibt es auch eine Tendenz zu sog. Clipping-Paths, man liefert damit gleich den Freistellerpfad mit, was aber einen deutlich höheren Aufwand für den Fotografen bedeutet, sofern man nicht in den “Freisteller-Fabriken” in Rumänien oder Indien freistellen lässt (ja, das gibt es wirklich und sehr günstig als Dienstleistung).

Kapitel 4 T4

Auf der website der Zeitschrift Glamour gibt es glamouröse Modelposen zu bestaunen.

Und auf der Seite von Lynn Herrick kann man sich von den hunderten von gezeichneten Posen inspirieren lassen. Der Hobbyfotograf Dirk Rosenberger hat sich die Mühe gemacht, in seinem “Posing Guide” über 450 Posen mit echten, leicht bekleideten Models abzulichten. Die etwa 50 MB große PDF bietet er hier zum Download an. Die Bilder sind relativ groß und gut erkennbar. Hier gibt es eine seltene Auswahl an 30 actionreichen Model-Posen für Männer. Auf dieser Seite erhalten Sie sogar anatomisch korrekte Posen aus allen Blickwinkeln, auch als kostenloses App für das IPhone erhältlich. Die Posen müssen aber immer zum Model und zur Bildaussage passen. Pressen Sie also kein unsportliches Model in eine extreme Yoga-Pose!

Tipp 20: Motivieren und loben Sie Ihr Model immer wieder

Ganz besonders wichtig für gute Fotos ist, dass Sie ihr Model anspornen und motivieren. Zeigen Sie ihrem Model ruhig zwischendurch besonders gute Bilder. Bringen Sie außerdem das Model regelmäßig zum Lachen, man sieht es wenn jemand gerade Spaß hat und die Bilder wirken authentischer. Lassen Sie auch Bildideen des Models zu. Wichtig ist, dass die Bilder eine positive Ausstrahlung haben und die Models authentisch aussehen.

Auf keinen Fall:

Fassen Sie das Model nicht an, um es in die richtige Pose zu bringen. Schnell sind Sie als „Grabscher“ in der vernetzten Szene geoutet und wundern sich anschließend, dass Sie kein Model mehr bekommen.

Nehmen Sie noch mindestens ein anderes weibliches Wesen mit auf ihr 1. AktShooting (für Make up, Requisite etc), damit das Model sich sicher fühlen kann.

How to Choose, Instruct & Shooting With Models – Yuri Arcurs:

http://www.youtube.com/watch?v=XV20gD3t_hQ

How A Model Can Help The Photographer

http://www.youtube.com/watch#!v=IG0B9clc_cg&feature=related

Zehn Regeln für gute Bilder

  1. Nutzen Sie professionelle DSLR-Kameras. Günstige Einsteiger-Kompakt-Kameras bringen oft nicht die gewünschte Qualität (zu hohes Rauschen).
  2. Achten Sie darauf, das der Horizont bei der Aufnahme von Sonnenuntergängen und Landschaften gerade ist
  3. Auch die Tiefenschärfe sollte bei Landschaftsaufnahmen stimmen. Stellen Sie sicher, dass sowohl im Hinter- als auch im Vordergrund alles scharf ist.
  4. Verwenden Sie bei Aufnahmen unter Wasser einen Blitz
  5. Fotografieren Sie Gebäude nicht statisch. Ein Radfahrer, Blumen oder andere Objekte im Vordergrund hauchen dem Bild leben ein.
  6. Nutzen Sie die Kreativprogramme der Kamera.
  7. Stellen Sie die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen auf einen festen Untergrund oder auf ein Stativ.
  8. Aktivieren Sie den Blitz bei Aufnahmen mit Gegenlicht. Aber Achtung: der eingebaute Blitz der Kamera reicht in der Regel nur 3 Meter. Ein externer Blitz ist deshalb ratsam.
  9. Fotografieren Sie auch mal aus ungewöhnlichen Perspektiven, Der Fokus des Bildes muss nicht immer in der Mitte der Aufnahme liegen.
  10. Für DSLR-Kameras: Nutzen Sie Polfilter. Die kleinen Glasscheiben können leicht vor das Objektiv geschraubt werden und bringen neue Effekte.

Kapitel 4 T3

Profis recherchieren Farbtrends oder gesellschaftliche Hypes. Die Firma des berühmten Stockfotografen Ron Chapple schaut vor einem Shooting mit Mutter und

Kind zum Thema “Muttertag” z.B., welche Art von Blumenstrauß zu dem Anlass am häufigsten gekauft wird. Es sind oft Kleinigkeiten, die einen guten von einem sehr guten Fotografen unterscheiden!

Das Model-Outfit

Models müssen vom Alter, Aussehen und Accessoires (so wenig wie möglich- Vorsicht bei Schmuck) für die jeweilige dargestellte Situation glaubwürdig /authentisch sein und natürlich lachen können! Das Model sollte dem Kontext entsprechend gestylt sein. Businessfotos profitieren von Anzug und Kostüm – Wellness-Themen hingegen von Nacktheit (Vorsicht: nicht zu nackt, die amerikanischen Kunden sind da sehr prüde). Auch ein bisschen Puder oder zumindest ein mattierendes Makeup ist hilfreich und erspart lästige Retuschen. In diesem Fall trägt das Model natürlich legere Sportbekleidung ohne Markenlabel. Das Motiv muss glaubwürdig und plausibel sein, um gute Umsätze zu erzielen. Mit einem 20-jährigen Model im Arztkittel ist es mit der Glaubwürdigkeit nicht weit her.

Die Möglichkeiten zur Umsetzung der Fotos

– Unscharfer Hintergrund z.B. Grün (vor Wiese) oder Blau (vor Himmel

> Polfilter benutzen)

– Aufhellung des Gesichtes durch Blitz (direkte) oder Faltreflektoren

(ausgerichtet vom Assistenten)

Interessante Perspektiven

– Arbeiten mit einem Teleobjektiv und offener Blende (Hintergrund

wird unscharf)

– Froschperspektive mit Weitwinkel / von oben mit Weitwinkel (z.B.

Stuhl oder Leiter)

– Aufnahme mit schneller Belichtungszeit

(Einfrieren der Bewegung)

– Actionaufnahmen (längere Belichtung z.B. 1/20 Sec > Mitzieher) /

Actionaufnahmen (lange Belichtung > dabei schnell zoomen)

Die Posen und Motive

– Aufwärmen und Dehnen

– Blick über die Sonnenbrille

– Sportverletzung

– Freudensprung

– Blick auf die Uhr / Modell etwas verschwitzt aber glücklich

– Detailaufnahme Sportgerät mit Hand oder Oberkörper

– Entspannung unter einem schönen Baumstamm

– Gesunde Ernährung (Obst) und sportliche Kleidung

Kapitel 4 T2

Die Durchführung eines People-Shootings in der Praxis

Die Vorbereitung

Planen Sie schon vorher den Ablauf des Shootings (welche Aufnahmen, welche Objektive, sinnvolle Reihenfolge (ohne Make-up, mit Make-up) etc.). Bereiten Sie Skizzen vor, um unnötige Pausen zu reduzieren und legen Sie außerdem vorher gesäuberte Requisiten bereit. Überprüfen Sie die Sauberkeit des Sensors, denn dies kann unschöne Effekte auf den Fotos geben. Drucken Sie den Modelrelease-Vertrag aus und lassen ihn von ihrem Modell unterschreiben. Achten Sie darauf, dass ihre Kamera richtig eingestellt ist, überprüfen Sie daher alle Einstellungen wie z.B. manueller Modus, ISO Werte, RAW-Format, Akkuladung, leere Karte, 2. Ersatzkarte, Backup-Lösung. Leuchten Sie das erste Setup korrekt aus (Lampen und Blitze rechtzeitig vor dem Shooting anschalten).

Die Durchführung eines Shootings zum Thema „Outdoor-Sport“

Bei guter Vorbereitung schaffe ich in 2 – 3 Stunden ca. 100 gut vermarktbare Motive und habe ca. 500 Bilder geschossen. Es lohnt sich auch vorher die Motive anderer Fotografen anzusehen und sich davon inspirieren zu lassen.

Die Requisiten

Eine klare universelle Bildsprache bedeutet so wenig wie möglich Requisiten – nur so viel wie nötig. Erforderlich sind wenige aber eindeutige Requisiten (immer größer kaufen – wirken auf Fotos sonst zu klein)

Auch Personengruppen werden in der Realität unnatürlich nah zusammengestellt, das sie fast Nase an Nase sitzen.- Das wirkt auf dem Foto dann sehr natürlich. Dies erfordert eine Erklärung bei den Modells.

zum Thema „Outdoor-Sport“:

– Inline-Skates

– Sportliche Kleidung (ohne Markennamen)

– Nordic Walking Stäbe

– Sonnenbrille

– Mp3-Player

– Ball

– Frisbee

Profis recherchieren Farbtrends oder gesellschaftliche Hypes. Die Firma des berühmten Stockfotografen Ron Chapple schaut vor einem Shooting mit Mutter und

Kind zum Thema “Muttertag” z.B., welche Art von Blumenstrauß zu dem Anlass am häufigsten gekauft wird. Es sind oft Kleinigkeiten, die einen guten von einem sehr guten Fotografen unterscheiden!

Kapitel 4 T1

Das professionelle Shooting

Der richtige Umgang mit Fotomodellen

Lockern Sie zu Beginn des Shootings erst einmal die Situation auf und lassen Sie das Model in Ruhe an die Umgebung gewöhnen. Anschließend besprechen Sie ihre Ideen und beziehen Sie das Model mit ein.

Denken Sie daran, dass Ihr Model keine formbare Marionette ist, die auf Knopfdruck entspannt Lächeln kann. Zeigen Sie dem Model zwischendurch immer mal wieder Ergebnisse und ermutigen Sie es immer wieder, um seine Unsicherheit zu verringern. Aber „besprechen“ Sie keine technischen Probleme oder eigene Unsicherheiten mit dem Model, denn dadurch wird das Model nur noch unsicherer.

Wer sicher ist, strahlt Sicherheit aus und überträgt dies auf die Models.

Tipp 19: Mit Musik geht alles besser!

Spielen Sie Musik während des Shootings. Die Situation entspannt sich und das Model fühlt sich vertrauter und wird „lockerer“.

Die Modelrelease-Vereinbarung

Bei Personenbildern, auf denen Menschen nicht nur „Beiwerk“ zum Motiv sind (also nicht einzeln erkennbare oder herausgehobene Personen), benötigt der Fotograf immer eine Einverständniserklärung für die Nutzung der Bilder. Definieren Sie klar wie die Vertragspartner die Bilder nutzen dürfen (Veröffentlichung, Vermarktung, Fotografen/Modelnennung, zeitliche Begrenzung, Beteiligung am Erlös, Bezahlung). Auch bei Freunden und Bekannten sollte man sich nicht auf mündliche Vereinbarungen verlassen. Bei Fotomodellen unter 18 Jahren müssen die Erziehungsberechtigten mit unterzeichnen. Gängige Praxis TFP (Time-For-Prints), das bedeutet die Abtretung der Rechte auf Gegenseitigkeit. Auch bei Stockfotos und Modellen ohne Erfahrungen mittlerweile recht geläufig. Für die amerikanischen Stockagenturen, benötigen Sie einen englischsprachigen Modelvertrag. Ein beispielhaftes Modelrelease finden Sie im Kapitel “Alles was Recht ist“. Hier finden Sie sogar ein App für das IPhone mit dem Namen „EASY Release“, das Modelverträge auf dem Smartphone generieren kann und unter diesem Link laden sie einen deutschsprachigen (englischsprachigen) Modelvertrag von gettyimages, der auch für Videos gültig ist herunter.

Kapitel 3 T13

Die Aussage ist wichtig

Reduzieren Sie ihr Foto auf die wesentliche Aussage – weniger ist mehr. Ihr Bild wird erfolgreich verkauft, wenn möglichst wenig nachbearbeitet werden muss. Auf dem Bild sollten so wenig ablenkende Elemente wie möglich zu sehen sein, die nicht die „Grundaussage“ unterstützen.

Zäumen Sie das Pferd von hinten auf

Suchen Sie nach zahlungskräftigen Kunden, in der Regel Dienstleister (Versicherungen, Banken usw.), an die Sie angepasste Business-Motive verkaufen. Führen Sie eine Marktanalyse durch, um besonders zahlungskräftige Klientel zu finden um diese dann mit den passenden Motiven zu bedienen.

Nischen suchen

Auch besondere Nischen ermöglichen gute Verdienstmöglichkeiten. So hat ein findiger Fotograf herausgefunden, dass es einen Markt für gut fotografierte Heizungsthermostate in allen Variationen gibt.

Vitamin B

Möglicherweise haben Sie eine gute Beziehung zu Menschen, die Ihnen Zugang zu schlecht zugänglichen Locations (Flughäfen, Friedhöfe, Militäranlagen) ermöglichen und nutzen auf diese Weise ihren Wettbewerbsvorteil.

Vielleicht haben Sie auch Beziehungen zu „außergewöhnlichen“ älteren oder behinderten Modells, die Ihnen Bilder geben, die extrem selten auf dem Stockmarkt zu finden (aber sehr gefragt) sind.

Die erfolgreichsten (meist verkauften) Fotolia-Bilder des Jahres 2009

Die drei am häufigsten verkaufte Fotolia Bilder 2009 (in alphabetischer Reihenfolge):

undefined

Ioannis Kounadeas – fotolia.com

Fotolia_Monkey_Business_8653783_S-thumb1

Monkey Business – fotolia.com

Fotolia_pressmaster_6202659_S-thumb1

pressmaster – fotolia.com

Resümee

Mein Resümee zu den Top-3-Fotos von Fotolia von 2009:

Fotolia veröffentlichte vor einigen Tagen eine Pressemitteilung mit den meist verkauften Bildern des Jahres 2009. Alles in allem keine große Überraschung: ein Familienfoto und ein Businessfoto über das Thema Zusammenarbeit.

Besonders erwähnenswert ist aber, dass unter den ersten drei Plätzen von Fotolia ein Computer generiertes Bild zu finden ist.

Dieses 3D-Männchen gibt es bei Fotolia und in den anderen Bildagenturen zuhauf. Es begegnet einem schon auf unzähligen Internetseiten und Flyern…es ist einfach universeller einsetzbar als ein Foto, dessen Farbe und Hintergrund diesem eventuell entgegenstehen.

Überlegen Sie sich, womit Sie noch weitere Umsätze bei den Microstock Agenturen machen können.

Erweitern Sie entweder Ihr Portfolio kontinuierlich mit neuen Fotos oder arbeiten Sie sich in neue Techniken wie 3D-Renderings, Stock Footage oder Illustrationen ein. Die Umstellung auf Illustrationen und/oder 3D-Renderings kann sehr erfolgversprechend sein.

Analysieren Sie die Top 10 in Fotolia und anderen Agenturen um sich den Stil und die Qualität anzueignen.

Wenn Sie Vectorgafiken verkaufen wollen, schauen Sie mal bei http://www.graphicgravy.com/ vorbei:

Dort gibt es ein Top10 Ranking für Vectorgrafikverkäufe zu sehen (siehe Grafik unten).

vectorranking

Und zum Schluss schauen wir dem Meister noch selber über die Schulter:

Beim Fotolia Workshop01 “SPEND A DAY WITH YURI ARCURS. LEARN TO SHOOT WHAT SELLS”

Kapitel 3 T12

Abgrenzung zu Postkarten-Motiven:

Motive, die auf Postkarten, T-Shirts oder Postern zu finden sind und sich z. B. auf Tassen drucken lassen, sind in der Regel keine geeigneten Stockfoto-Motive. Natürlich gibt es auch hier manchmal Überschneidungen. Diese „Kitschmotive“ kann man aber, wie ich das getan habe, in einen Poster- oder T-Shirt-Shop verkaufen. Ebenso kann man auch im digitalen Zeitalter noch gedruckte Postkarten mit seinen Motiven verkaufen, wenn man eine geeignete Nische gefunden hat. Man sollte aber eine Absatzmöglichkeit im Kopf haben bevor man die Druckkosten ausgibt

Hier noch 10 Tipps von „Mr. Microstock“ himself:

  1. Mindestens einer wenn nicht mehrere Topseller sind von Vorteil, weil Kunden nach “Download” sortieren
  2. Das Qualitätslevel ist gestiegen und man sollte mindestens mithalten können
  3. Deutschland ist laut Yuri Arcurs sein größter Absatzmarkt (nach den USA) – da sollten Fotos aus Deutschland doch gut ankommen
  4. Lerne von echten Leuten auf der Straße oder im Geschäftsleben und imitiere das für deine Fotos. Studiere Sie richtig!
  5. Erstelle eigene „Marken“ für deine Shootings (Achtung den Hinweis an die Agenturen nicht vergessen sonst werden die Fotos abgelehnt)
  6. Kunden benötigen Service, wenn die Bildagentur keinen Service liefert, dann sollte man den selbst anbieten
  7. Biete deine Fotos in Macro- und Microstock Bildagenturen an
  8. Verteile deine Fotos auf so viele große Agenturen wie möglich
  9. Fotokäufer wollen keinen “Müll”, Sie möchten wirklich kreative Fotos und sind auch bereit dafür zu bezahlen
  10. Erstelle deine eigene Bildersprache dann werden Kunden explizit nach deinen Fotos suchen und sie kaufen

(Von der CEPIC New Media Conference in Dublin 2009)

Noch mehr Tipps:

Denken Sie beim Fotografieren an den Kunden

Will man so halbwegs vernünftige Einnahmen erzielen, so sollte man grundsätzlich an die spätere „Verwertbarkeit“ des Fotos denken.

Lassen sie bei ihren Motiven Freiraum für Text

Designer benötigen Freiraum auf ihren Bildern. Ob für Werbebotschaften, Produktplatzierungen oder für banalen Text – auf den Fotos muss dafür genügend Platz um das Motiv herum sein.

Kapitel 3 T11

Beispiele erfolgreicher Themengebiete

Business

– Erfolgreicher Unternehmer (z.B. glücklicher Mensch im Anzug)

– Transport & Logistik (z.B. LKW, Mautstelle, Lager)- Umsatzsteigerung

– Kommunikation & Kontakt

– Recht & Gesetz

– EDV & PC (z.B. Mensch am Arbeitsplatz)

– Berufe und Branchen

– Teamwork (z.B. Shakehands)

– Support & Beratung (Callcenteragent)

– Geld & Währungen

– Steuern & Rente

– Vertragsunterzeichnung

– Symbolische Büroartikel (z.B. Aktenordner, Tacker, Locher, Papierstapel)

– Zeitdruck & Stress (z.B. Geschäftsmann, der auf eine Uhr schaut)

– Erfolg an der Börse (z.B. Börsenchart und Geldstapel)

Freizeit

– Glückliche Familie in der Freizeit / im Urlaub

– Familie vor Neubau

– Erziehung

– Kommunikation

– Liebe & Flirten

– Sport & Fitness

– Trendsportarten (z. B. Walking, Golf)

– Entspannung (Yoga, Schlafen, Strand)

– Geld sparen

– Energiekosten

– Luxus (z.B. Sportwagen, Geldkoffer, Geldbündel)

– Unterhaltung (Familie vor TV)

– Spiele (Schachfiguren, Spielfiguren, Puzzleteile)

– Lebensmittel (z.B. Früchte, Gerichte)

Regionales & Saisonales

– Jahreszeiten (z.B. Schneeglöckchen im Schnee, Sommerwolken, eingeschneites Auto)

– Schöne Natur (extrem gute und positive Naturaufnahmen)

– Symbolische Tiere (z.B. Chamäleon, Marienkäfer auf Grashalm -> Keine Enten und Möwen)

– Symbolische Orte (z.B. Wallstreet, Freiheitsstatue, Brandenburger Tor, Skyline

von Frankfurt)

– Fahnen im Wind

Welche Themengebiete sind sonst noch besonders erfolgreich?

•Reisefotografie, spezielle Orte und extreme Naturfotos

•sehr, sehr alte Menschen

•Fashion

•Polizisten und Militärs aus der ganzen Welt

•Fotos von Währungen jenseits von Euros und Dollars

•Luftbilder

•Stylistic still-life in soft and low contrast colors

•Fantastische Panoramafotos hoher Qualität

•Motion-blur

•Natürlich aussehende Menschen, die nicht nach Microstock-Models aussehen

•Business-Leute

•Menschen freigestellt auf weißen Hintergrund

•Alles mit Laptop

•Akt

•Wellness und Pool

•Medizinische Fotos

•Hintergründe und “einsame Baum”-Fotos

•Beachfotos

Diese Liste lässt sich unbegrenzt fortführen…..

Nehmen Sie sich die Zeit und durchsuchen Sie mal einige Zeitschriften, Branchenblätter, Produktblätter und Verpackungen nach wiederkehrenden und freien Motiven. Sie werden immer wieder auf ähnliche Bilder stoßen. Finden Sie für diese Themen neue visuelle Umsetzungsmöglichkeiten!

Kapitel 3 T10

Tipp 18: Finden Sie ihre eigene Nische

Konzentrieren Sie sich auf einen bestimmten Bereich, von dem Sie mehr Ahnung haben als die Mitbewerber. Alleinstellungsmerkmale und Nischen zu finden, ist leicht, wenn Sie einige Grundlagen dafür schaffen.

Die erste Voraussetzung ist, dass Sie offen für Veränderungen sind.

Zweitens ist erforderlich, dass Sie sich konsequent und regelmäßig dafür Zeit nehmen.

Und die dritte Voraussetzung ist, dass Sie systematisch daran arbeiten.

Jedes Kundenproblem kann eine Markt- und Positionierungsnische sein. Wer kontinuierlich und systematisch die Probleme seiner Kunden analysiert, findet hier eine Menge lukrativer Nischen. Versetzen Sie sich immer wieder in die Situation Ihrer Kunden und fragen Sie sich: Möchte ich ein Kunde meiner Firma sein? Was erwarte ich als Kunde von meiner Firma? Wann würde ich gerne und auf jeden Fall von diesem Anbieter kaufen? Denn richtig Geld wird hauptsächlich in Marktnischen verdient.

Ich habe selber zu Anfang auf Grund von mangelnden Aufträgen noch andere Leistungen angeboten. Aber das habe ich dann auch sehr schnell wieder gelassen. Es ist ineffektiv zu viele Dinge anzubieten, man wird nie ein Spezialist und es dauert einfach zu lange. Stattdessen sollte man sich auf eine Nische konzentrieren und dort eine sehr gute Leistung anbieten. Da es dann auch meist deutlich weniger Konkurrenz gibt, kann man in der Regel auch deutlich bessere Gewinne realisieren.

Auch in der Stockfotografie gibt es Trends. Einige optische Stile verkaufen sich mal besser, dann wieder schlechter als “zeitlose” Fotos. Momentan sind (vor allem bei Food-Fotos) schräge Perspektiven gefragt, vor ca. zehn Jahren waren knallige, übertriebene Farben und Posen modern oder die verzerrte Vogelperspektive bei Ganzkörperaufnahmen. Heute sind z.B. eher warme und Pastellfarben gefragt.

Auch die Motive unterliegen dem Wandel. “Wellness”, “Spa” oder “Zen” sind beispielsweise Trend-Schlagwörter, die es umzusetzen gilt.